Theatrino wurde 1997 von der Schauspielerin Erika Domenik und dem Autor und Theater-Regisseur Bernward Müller gegründet.
Jeder hatte seine eigene Vorgeschichte
Nach Abschluss ihres Schauspielstudiums an der Grazer Universität für Musik und Darstellende Kunst spielte Erika Domenik ihre ersten Rollen am Schauspielhaus Graz. Dann Wien: Volkstheater und das Theater der Jugend. Bald schon folgten Engagements für Film und Fernsehen in Österreich und Deutschland. Unter anderem mit Christoph Waltz in der amerikanischen Verfilmung von Mark Twain, Der geheimnisvolle Fremde. Auch der ein oder andere Tatort war dabei.
Dazu heute Erika Domenik, O-Ton 7.4.2023: „Ja, Film und Fernsehen, das finden die meisten Menschen spektakulär, aber trotzdem – das Theater war und ist mir bis heute näher.“
Bernward Müller kam aus einer ganz anderen „Ecke“. Nach dem abgeschlossenen Studium der deutschen und altgriechischen Literatur in Münster, Wien und Pisa hat er fast 5 Jahre zahlreiche Regieassistenzen in der Münchener Theaterszene absolviert. Gegen Ende der Münchener Jahre: sein Regie-Debüt mit dem W. Schlierf-Stück Hallo Mr. Einstein, Nachrichten aus dem All. Es folgten Spielleiter-Engagements u.a. an der Unterfränkischen Landesbühne Schloss Maßbach und im Karlsruher Theater, Die Insel.
Zwei Träume und was daraus wurde
In Maßbach kreuzten sich ihre Wege. Auf dem Spielplan Schloss Maßbach stand: Elmar Harris, Johnny Belinda. Regie: Bernward Müller, Hauptrolle: Erika Domenik. Der Funke sprang über und der erste Traum wurde geboren: „Wir machen uns selbstständig und gründen ein eigenes Tournee-Theater“. Sie nannten es THEATRINO. Zu harter Arbeit gesellte sich ein Quäntchen Glück. Eine ihrer Produktionen wurde zu einem der meist gespielten Theaterstücke in ganz Deutschland. Sie wurden non-stop gebucht, nicht nur in Deutschland, auch in Österreich, Luxemburg und im dt.-sprachigen Teil Belgiens. „Wir bauen ein eigenes Studiotheater im deutsch-belgischen Grenzgebiet“. Der zweite Traum war geboren! Im Oktober 2021 wurde das Studiotheater Theatrino eröffnet. Corona funkte dazwischen. Aber Ende gut, alles gut. 2022 haben die beiden begonnen, ihr „festes“ Haus mit Leben zu füllen. Auf der Bühne bringen sie nicht nur eigene Stücke, sondern laden auch andere Künstler aus den Bereichen Musik und Theater ein.
Ihre Philosophie – kurz und bündig
Theater muss Freude machen, es muss spannend sein – das ist klar, aber noch nicht der springende Punkt. Theater ist nicht nur Spaß-Event – sondern ein kunstvolles Ereignis, das den Blick des Zuschauers -ob groß oder klein- hinter die Dinge lenkt. Theater bereichert die eigene Person – es holt den Zuschauer aus dem Alltag heraus, entlastet ihn für Augenblicke von Sorge und Einbindung. Theater schafft Freiraum für die großen Fragen. Für den Blick aufs Ganze: auf Wünsche und Hoffnungen, auf Lebensentwürfe und Ideale. Wenn das gelingt, dann ist Theater Ereignis.
Gute Geister an ihrer Seite
Bei der Gestaltung des Musik-Programms im Studiotheater steht ihnen Wilhelm Geschwind, der Gitarrist im zauberhaften Susanne-Riemer-Duo, zur Seite. Bei der Auswahl der bildenden Künstler, die im Foyer des Theaters ausstellen, berät die Malerin Maf Räderscheidt.